19.12.2022
In the heart of another country

Aller Anfang ist spannend

Projektstartbericht

„Wir wollen frei arbeiten, eigene Projekte haben, nicht immer feste Aufgaben“. Mit diesem Wunsch kamen die SchülerInnen in die erste Kunststunde zu Semesterstart. In diesem tollen Kunstpioniereprojekt dürfen sie sich endlich frei ausdrücken, suchen und finden und sie sind erstaunt …. wie schwer das ist.

Der bisherige Verlauf ist schnell erzählt: Am 24.10. fuhren wir mit einzelnen SchülerInnen in den Ausstellungsaufbau in den Deichtorhallen gefolgt von der Pressekonferenz am 27.10., bis beide Kurse eine Woche später nicht nur zum ersten Mal mit der Inspirationsquelle – der Kunst – sondern auch mit Christian Kintz zusammentrafen, der uns durch die Ausstellung „In the heart auf another country“ führte und mit uns nun zusammenarbeitet.

In der Schule zurück stellten wir uns in die Resonanzwellen des Erlebten: Begriffe, Gedankenfetzen, Fragen wurden notiert, in Gruppen ausgetauscht, aufgeschrieben, umsortiert – In der gesehenen Ausstellung geht es um Heimatlosigkeit, Vertriebensein, um unterschiedliche Kulturkreise, um Vorurteile, um existentielle Emotionen und immer wieder die Frage „Wer bin ich und wo ist mein Platz auf diese Erde?“. Eine tiefgreifende Frage.

Es ist toll, daran zu erleben, wie sich aus einem Kurs immer stärker die einzelnen SchülerInnen mit ihren eigenen Gedanken, Sehnsüchten, Vorstellungen herausschälen und erlebbar werden.

Eine Schülerin kommt mit einem großen aufgerollten Teppich in die Schule, ein anderer hat sich nach seiner inneren Vorstellung Material gedruckt, am anderen Tisch werden lange Konstruktionen gehäkelt. Fotografische Dokumentation und Trickfilm werden auch ausprobiert. Manche sitzen auch noch immer still mit ihrem IPad und schreiben. Prozesse brauchen Zeit.

Als Forscherbuch nutzen wir ein padlet sowie analoge Skizzenbücher.

 

 

Und wir Lehrer? Wir bewegen uns zwischen Reiz und Fürsorge. Spiegeln, hinterfragen, bestätigen, ermuntern. Es ist eine Herausforderung für die SchülerInnen, eine Idee zu fassen und sich mit ihr zu zeigen, erste Enttäuschungen im künstlerischen Tun hinzunehmen und dennoch weiterzugehen. „Ich war mir letzte Stunde so sicher, was ich machen will, heute klappt gar nichts mehr, darf ich meine Idee noch verändern?“ Eine Berührung mit Unvorhergesehenem, mit scheinbarem Scheitern und damit, dass künstlerische Prozesse beweglich sind. Es bleibt sehr spannend.

 

Julie Arius

Kathrin Budde

Es ist schwierig, sich auf die Ausstellung zu beziehen (Zitat Schüler:In)
Es ist schön, sich von anderen Bildern inspirieren lassen zu können und einen Profi-Künstler dabei zu haben, der einem Tipps zum Malen geben kann. (Zitat Schüler:In)
Ich lerne, Probleme zu visualisieren. (Zitat Schüler:In)
Ich habe viele Ideen, aber genau dadurch ist es so schwer, etwas zu finden. (Zitat Schüler:In)
Ich habe zum ersten Mal in meiner Schullaufbahn die Möglichkeit, meine Kreativität frei auszuleben und in erweitertem Kontext freier bewertet zu werden. (Zitat Schüler:In)
Manchmal ist es schwierig, seine Meinung auszudrücken, doch die Kunst macht es uns möglich und durch das Projekt kommt sie an die Öffentlichkeit. (Zitat Schüler:In)
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