29.01.2023
Auf Spurensuche unter schwarzen Wolken

Nachdem das Kunstprofil 11 des Albert-Schweitzer-Gymnasiums die Ausstellung „Daylight Studio/Dark Room Studio“ und „Styx“ der KünstlerInnen Paul Sepuya und Alix Marie im PHOXXI der Deichtorhallen besuchte, kristallisieren sich besonders Identitätsthemen als interessantes Forschungsfeld heraus. 

So möchte eine Schülerin Alterungsprozesse eines menschliches Gesichts zeigen. Schnell wird klar, dass sie einen Wachsabdruck des eigenen Gesichts herstellen will. Dieser soll geschminkt und durch Heißluft verformt werden. Der Prozess wird filmisch festgehalten. Um vorab mit Wachs als Material zu experimentieren, schmilzt sie an einem großen Block. Der Widerstand, den dieses Material überraschenderweise doch bietet, wird freudig in Angriff genommen. Sie schnitzt, sägt und setzt sich mit den Proportionen eines Gesichts auseinander. Alles außer der Nasenspitze muss erst einmal zurückgesetzt werden. Anstrengend! 

Eine andere Gruppe setzt sich mit Schönheitsidealen und Körperwahrnehmung auseinander. Der Körper und dessen Wahrnehmung im Blick der anderen spielt hier eine zentrale Rolle. Auffällig ist, dass mehrere SchülerInnen den Plan umsetzen möchten, eine Figur möglichst groß zu modellieren. Hier gilt es nun, in Gesprächen alternative und händelbare Lösungen zu entwickeln, denn bis zum Ausstellungsbeginn sind es nur gut 3 Wochen…

Auch Musik als Thema wird in zwei Arbeiten behandelt. Einem Schüler scheint klar: „Heavy Metal“ ist sein Thema, die emotional aufgeladenen Inszenierungen stehen im Zentrum seines Interesses. Doch wie nähert man sich diesem Thema forschend?

Das Erleben eines Konzerts, so formuliert er, sei ein heftiges, vielschichtiges Gruppenerlebnis. Wie ein Rausch, der noch tagelang nachwirkt. Wie aber kann dies künstlerisch ausgedrückt werden? Metal, so erklärt er, fühlt sich wie eine schwarze Wolke an, die eine extrem beruhigende Wirkung auf ihn hat. Er beginnt mit einer Reihe expressiver Kohlezeichnungen, in denen Wolkenformationen entstehen, ganz zufrieden ist er nicht, denn auf den Handyfotos wirken die Wolken interessanter. Sie könnten kontrastreicher gezeichnet werden. Weiter gehts…

Einzel oder in  Gruppen wird weiter besprochen, verworfen, gelacht und geächzt, genäht und geschmolzen.

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