17.04.2024
Out of the Box – mit Blick in den Spiegel

Was wiegt die Zeit?

Ausgehend von dieser Frage nähert sich das Kunstprofil  „Out of the Box“ der Stadtteilschule Lurup den Menschenbildern von Werner Scholz.

Nach ersten Beobachtungen und Impulsen in der Ausstellung setzten sich die Schüler:innen mit den Techniken des Künstlers auseinander: Pigmente auf Pappe, Pastell auf Papier.

Wie wirkt ein Motiv, wenn hell und dunkel getauscht werden?
In Grau und in Farbe gearbeitet wird?
Kann man mit nur einem Arm Künstler sein?
Welche Fragen stelle ich meinem Bild?

Den Darstellungen von Menschen durch Werner Scholz in den Jahren 1927 bis 37 und dem schwer zu fassenden Begriff „Menschenbild“ näherten sich die Pioniere dann über einen Blick in den Handspiegel:

Was sehe ich, wenn ich in einen Spiegel schaue?
Mich oder mein Spiegelbild?
Was von meiner Umgegbung, meiner Umwelt?
Was spiegelt sich in meinem Auge?
Wieviel Welt passt in einen Handspiegel,
wieviel davon auf ein Blatt Papier?

Augenblicke, Blickwinkel, Ausschnitte,
der nahe und tiefe Raum wurden skizziert.

Nach diesen Impulsen ging es ins freie Experimentieren.
Die Pioniere sind in ihren Techniken in alle Richtungen geschwärmt:

An der Wand, auf dem Boden
in der Waagerechten und Senkrechten
wurde allein oder zu zweit
projiziert und nachgespurt,
nachgeahmt und abgebildet,
vervielfacht und gefälscht,
umrandet und ausgeschnitten,
aus- und wieder eingerollt,
umrahmt und abgedruckt,
Schicht um Schicht gemalt und wieder abgenommen,
vom Kleinen ins Große und andersrum gearbeitet.

Das eigene Körpermaß war für einige Schüler:innen der Ausgangspunkt für das Forschen, Probieren und Entdecken.
Es wurde verworfen, verändert und ergänzt.

Dabei traten erstaunliche Impulse, neue Fragen und Erkenntnisse zutage:

Föhn die Neider weg, Schatz!
Bin ich größer als der Tisch?
Sie hat Wellen, weil sie mega viel Liebe zeigt.

Was zuerst liegt, bekommt eine neue Wirkung, wenn man es hängend betrachtet. Größenverhältnisse verändern sich, Linien und Flächen wirken anders, Farben bauen neu aufeinander auf. Eine neue Anordnung verändert den Raum.

Den eigenen gestalterischen Mitteln und Fragen so intensiv nachzuspüren, ist dabei für die meisten ein neues Feld. Dieses durchzupflügen, ist Teil des Wegs in Richtung Blitzausstellung am 3. Mai im Ernst Barlach Haus.

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